In 6 Schritten zu mehr innerer Ruhe, Klarheit & Leichtigkeit
- petrafro
- 18. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Aug.

Stell dir vor, ein vages Unbehagen verwandelt sich in Klarheit – und aus einem diffusen Druck oder Knoten im Hals entsteht ein Aha-Moment, der dir den nächsten Schritt zeigt. Genau das ermöglicht Focusing. Die vom in Wien geborenen Philosophen und Psychotherapeuten Eugene T. Gendlin entwickelte Methode führt uns wieder in eine lebendige Verbindung zu uns selbst. Sie zeigt, wie wir schwer greifbare Empfindungen ernst nehmen und sie in klare, hilfreiche innere Einsichten verwandeln können – oft mit einer überraschenden Leichtigkeit.
Was ist Focusing?
Der Psychologe Eugene Gendlin wollte verstehen, warum Psychotherapie manchmal tiefgreifende Wirkung erzielt – und manchmal kaum Veränderung stattfindet. Beim Durchhören zahlreicher Tonbandaufnahmen machte er eine spannende Entdeckung: Der entscheidende Unterschied lag darin, ob Menschen während der Therapie auf ihre Körperempfindungen achten konnten und dafür stimmige Worte fanden. Genau diese Fähigkeit nannte er später Focusing.
Focusing bedeutet, mit der Weisheit unseres Körpers in Kontakt zu treten. Denn oft weiß unser Organismus mehr, als unser bewusster Verstand erfassen kann. Gendlin nannte diese schwer zu benennenden Empfindungen den Felt Sense – ein vielschichtiges Körpergefühl, das eine Bedeutung trägt und uns etwas mitteilen möchte. Wenn wir bewusst nach innen spüren und uns Zeit geben, klären sich Gedanken, und Lösungen tauchen wie von selbst auf.
Mit uns selbst verbunden zu sein, ist eigentlich eine natürliche Fähigkeit – doch viele von uns haben sie im Laufe des Lebens ein Stück weit verloren. Focusing unterstützt uns dabei, diese Verbindung wieder zu stärken und neu zu entdecken.
Die sechs Schritte des Focusing (nach Gendlin)
1. Raum schaffen
Setze dich entspannt hin, schließe die Augen und richte deinen Blick nach innen. Spüre kurz in den Körper – wie fühlen sich gerade die Bereiche Bauch, Herz und Hals an?
2. Inneren Fokus finden
Frage dich sanft: „Was ist in mir gerade präsent?“, „Was verlangt gerade nach meiner Aufmerksamkeit?“ oder „Was belastet mich im Moment?“. Warte, ohne es zu erzwingen. Vielleicht meldet sich eine vage Körperempfindung, ein Druck, Enge oder eine Schwere.
3. Kontakt & Resonanz
Nimm wahr, wie sich dieses Etwas körperlich zeigt und versuche eine passende Beschreibung zu finden. Prüfe in deinem Körper nach, ob das passt. Fühlt es sich richtig an, einfach dabeizubleiben? Begrüße was sich zeigt und leiste dem Etwas neugierig und interessiert Gesellschaft. Erspüre, wie es sich von seinem Standpunkt aus anfühlt. Frage, ob es irgendeine Gefühlsqualität hat. Frage, was macht dich so ... traurig, wütend angespannt?
4. Ein passendes Bild
Frage dich: „Woran erinnert mich das?“ oder „Welches Bild, Tier oder Symbol passt dazu?“. Wenn es sich stimmig anfühlt spürst du oft ein leichtes Aufatmen.
5. Fragen stellen
Wechsle zwischen dem Bild und dem Körpergefühl hin und her. „Was braucht es jetzt?“ oder „Welchen nächsten Schritt zeigt mir das?“. Bitte deinen Körper, dir zu zeigen, wie es sich anfühlt, wäre all das gelöst. Oft taucht eine kleine Veränderung, eine neue Sichtweise oder eine sanfte Erleichterung auf.
6. Abschluss & Dankbarkeit
Prüfe in deinem Körper, ob es gut ist, bald aufzuhören. Bedanke dich bei deinem Körper, dass er dir gezeigt hat was er braucht und wie eine Lösung aussehen könnte.
Wobei kann Focusing helfen?
Innere Blockaden & Glaubensmuster auflösen
Unklare körperliche Beschwerden klären
Starke emotionale Gefühle & Reaktionen
Übersteigerte Selbstkritik & Selbstzweifel
Minderwertigkeitsgefühle & geringer Selbstwert
Körperwahrnehmung & -bewusstsein stärken
Klarheit in Entscheidungen & Lebensfragen
Kreativität, Intuition & Innere Stimme
In meinen Coachings und Beratungen nutze ich die Focusing-Methode sehr gerne und begleite den Prozess einfühlsam und professionell. Bei Interesse freue ich mich über eine Kontaktaufnahme!




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