Wer keine Fehler macht, macht auch sonst nicht viel!
- petrafro
- 3. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 1 Tag

Hand aufs Herz: Wann ist dir zuletzt ein Fehler passiert? Vielleicht hast du in einem Call vergessen, die Stummschaltung auszuschalten, versehentlich eine E-Mail an den falschen Verteiler geschickt – oder deiner Chefin statt einer Präsentation ein Meme angehängt. Ups. Und plötzlich ist er da: dieser Moment zwischen Panik und Lachen. Gesicht heiß, Puls hoch, Gedanken kreisen: „Wie konnte mir das nur passieren?“ – Ganz einfach: Weil du ein Mensch bist!
Perfektion ist langweilig. Lernen ist spannender.
Ohne Fehler wären wir vermutlich noch in der Steinzeit. Niemand hätte das Rad erfunden, weil der erste Prototyp sicher schief lief. Fehler sind der Beweis, dass wir etwas versuchen. Dass wir mutig genug sind, Neues auszuprobieren, Entscheidungen zu treffen – und eben auch mal daneben zu liegen.
Fehler haben ein mieses Image. Schon in der Schule galt: Rotstift = Katastrophe. Dabei ist Lernen ohne Irrtum schlicht unmöglich. Im Unternehmenskontext ist das nicht anders: Wir wünschen uns Innovation, Kreativität und Eigenverantwortung – aber bitte ohne Risiken. Tja, das funktioniert ungefähr so gut wie Kaffee ohne Koffein. Eine positive Fehlerkultur bedeutet nicht, dass alles egal ist. Es heißt nur, dass Fehler kein Drama, sondern ein wichtiger Hinweise darauf ist, wo es hakt und wie es besser geht.
5 Schritte für einen besseren Umgang mit Fehlern
Ehrlich hinsehen – Gefühle anerkennen Ja, ärgern darf man sich! Trauer, Frust oder Scham zeigen nur: Dir war etwas wichtig. Also, kurz durchatmen, den inneren Kritiker auf Pause stellen – und ehrlich hinschauen, was passiert ist.
Verantwortung übernehmen – ohne Drama Ein „Ja, das war mein Fehler“ wirkt souveräner als jede Ausrede. Verantwortung übernehmen heißt nicht, sich selbst fertigzumachen – Fehler definieren nicht, wer du bist.
Lernen aus der Erfahrung – neugierig bleiben Was genau lief schief? Was würde ich nächsten Mal anders machen? Wie sehen deine Kolleginnen die Situation? Ein Fehler ist nur Feedback und vielleicht bist du auch viel zu streng mit dir!
Kleine Veränderungen – große Wirkung Betrachte den Moment aus der Distanz: Wie wichtig wird dieser Moment in fünf oder zehn Jahren sein? Diese Perspektive bringt Leichtigkeit und zeigt dir, was auf lange Sicht zählt!
Aufstehen und neu starten – mit Humor und Vision Lachen hilft! Humor entschärft, verbindet und gibt Energie. Und wer nach einem Patzer wieder aufsteht, zeigt echte Stärke – und meistens auch ziemlich viel Charakter.
Wie eine offene Fehlerkultur entstehen kann
Eine positive Fehlerkultur beginnt mit einer Haltung – und sie wird sichtbar im täglichen Miteinander. Führungskräfte spielen dabei eine entscheidende Rolle: Sie geben den Ton an, wie mit Fehlern umgegangen wird. Wenn eine Führungskraft offen zugibt, dass auch sie nicht unfehlbar ist, sendet das ein starkes Signal. Ansätze für eine positive Fehlerkultur:
Sachlich und lösungsorientiert bleiben: Was können wir jetzt konkret tun?
Nach dem Warum, nicht nach dem Wer fragen.
Prozesse und Rahmenbedingungen anpassen – z.B. 4 Augen-Prinzip
Vom individuellen Lernen zum kollektiven Fortschritt
Die Psychologin Carol Dweck spricht vom Growth Mindset – dem Glauben, dass Fähigkeiten durch Lernen und Übung wachsen. Dieses Mindset lässt sich auch auf Unternehmen übertragen: Organisationen, die offen aus Erfahrungen lernen, werden widerstandsfähiger, anpassungsfähiger und innovativer. Fehler sind damit keine Bedrohung, sondern ein natürlicher Bestandteil von Entwicklung. Oder, wie Albert Einstein sagte:
„Fehler sind Erfolg in Entwicklung.“
Jeder Rückschlag – ob persönlich oder im Team – kann ein Sprungbrett sein. Wenn wir eine Kultur schaffen, in der wir gemeinsam hinsehen, Verantwortung übernehmen und mutig weitergehen, verwandeln wir jeden Fehler in Fortschritt und Entwicklung.




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